Friedrich-Ebert-Realschule
(ab 17.02.1940)
Den Schulleitern der Friedrich-Ebert-Realschule
Herr Dr. Friedrich Bonn
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1940-1949
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Herr Lauffer
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1949-1951
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Herr Dr. Friedrich Bonn
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1953-1969
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Herr Frase
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1969-1973
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Frau Schneider
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1973-1980
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Herr Schmitt
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1980-1982
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Herr Höffken
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1982-1994
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Frau Jutta Schreiber
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1994-1997
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Herr Stratomeier
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1997-1998
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Frau Cousin
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ab 1998
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Die Geschichte der Friedrich-Ebert-Realschule (1940-2000)(60 Jahre)
1940
Die Gemeinde Hürth beschließt, eine Mittelschule zunächst nur für Knaben einzurichten. Erster Lehrer wird am 17.02.1940 Herr Dr. Friedrich Bonn. Die neue Schule wird in dein 1936 als evangelische Volksschule gebauten Komplex an der Efferener Straße, heute Krankenhausstraße, untergebracht. Die Volksschule wird nach dem Nationalsozialisten Hans-Schemm-Schule benannt.
1941
Der Gemeinderat beschließt, die Hans-Schemm-Schule als Volksschule zum 1.04.1941 aufzulösen, um den weiteren Ausbau der Mittelschule voranzutreiben. Die Mittelschule erhält in diesem Jahr die zweite Klasse; die zweite Lehrerstelle wird durch Jakob Rodenkirchen besetzt.
1942
Eine dritte und vierte Lehrerstelle wird besetzt. Zu Beginn des Schuljahres 1942 (Ostern) wird die Mittelschule in Hermülheim wieder in eine Hauptschule umgewandelt. Für die Schüler und die wenigen Schülerinnen, die bisher als Mittelschüler aufgenommen wurden, soll der Unterricht bis zum Abschluss weitergeführt werden.
1942 - 1944
Während des Krieges wird die Schule mehrmals wegen der heftigen Luftangriffe geschlossen.
Am 30.09.1944 wird der Lehrbetrieb schließlich ganz eingestellt.
1946
Laut "Befehl Nr. 4 des Kontrollrates" wird die "Einziehung von Literatur und Werken nationalsozialistischen und militärischen Charakters angeordnet. " An das Schulamt Köln‑Land werden 42 Anschauungsbilder und 5 Landkarten abgegeben. Vom Regierungspräsidenten ergeht die Anordnung, dass "sämtliche nationalsozialistischen Symbole, Figuren, Abzeichen und dergleichen in den Schulen und an den Schulgebäuden zu vernichten sind." Im Juli werden der Gemeinde Hürth von der Militärregierung 700 Paar Holzschuhe zur Verfügung gestellt. Die Lehrer erstellen eine Liste bedürftiger Schüler.
Erst am 11. April 1946 wird die Mittelschule wiedereröffnet, 17 von vormals 36 Schülern melden sich zurück.
Der Kontrollrat der Alliierten setzt Entnazifizierungsverfahren in Gang wegen der Zwangsmitgliedschaft der Lehrer im NS-Lehrerbund. Nach dieser schwierigen Phase können die betroffenen Lehrer ihren Dienst in der Schule wieder aufnehmen.
1947
In diesem Jahr erhält die Mittelschule den Namen "Realschule". Im Januar besucht der Bezirksvorsteher mit einem Mitglied des "örtlichen Fürsorgeausschusses" die Schule. Alle "Kinder denen es an Schulzeug fehlt", erhalten Bezugsscheine für Schuhsohlen. Im Februar wird die Schule vorübergehend wegen Kohlemangels geschlossen. Die Lehrer der Schule werden zu der vom Kultusminister angeordneten Obstbaumzählung mit eingesetztIm April wird der erste Jahrgang entlassen: 14 Schüler und 2 Schülerinnen erhalten das Zeugnis der "Mittleren Reife".
1948
Auch die Währungsreform macht sich an der Schule bemerkbar: Die Gemeinde muss die Gehälter der Lehrer in Raten zahlen.
1949
Neuer Schulleiter an der Realschule wird Herr Lauffer. Herr Rodenkirchen wird stellvertretender Direktor. Eine Schulbücherei wird eingerichtet.
Im September macht die ganze Schule eine Fahrt mit Bussen nach Altenberg und Schloss Burg.
1950
In diesem Jahr wird die Schulspeisung abgeschafft. Im Juli findet an der Diepeschrather Mühle ein Schul- und Sommerfest statt. In der Schule muss der Unterricht wegen Raummangels in 2 Schichten durchgeführt werden.
1951
Herr Lauffer ist nicht mehr Schulleiter. Wegen des zu erwartenden Kohlemangels fallen die Herbstferien aus. Die Winterferien werden entsprechend verlängert.
1952
Die Gemeinde Hürth erlässt eine Schulordnung für die Schule. Die Eltern haben für das erste Kind 144,-DM jährlich zu bezahlen. Eine Ermäßigung gibt es, wenn "Charakter und Gesamtverhalten der Schüler in- und außerhalb der Schule eine Förderung rechtfertigen."
1953
Zu Ostern wird der 1. Leiter der Schule, Herr Dr. Friedrich Bonn, wieder als Leiter der Realschule eingesetzt. Laut Anweisung vorn Kultusministerium werden nur noch Ostern und im Oktober Zeugnisse ausgegeben. Es werden Klassen- und Schulpflegschaften gebildet. Der Neubau wird eingeweiht. Es stehen jetzt zusätzlich 6 Klassenräume und 1 kleiner Feierraum zur Verfügung.
1954
Alle Schüler der Schule fahren mit einem Sonderzug nach Attendorn zur Tropfsteinhöhle. 20 Jungen und Mädchen, die am Französisch- Unterricht teilnehmen, fahren nach Paris.
1955
Zum ersten Mal ist die Schule in diesem Jahr durchgängig dreizügig. Im September besucht die ganze Schule die Filmvorführung "Natur in Gefahr". Der zweite Erweiterungsbau wird eingeweiht. Hier befinden sich drei Werk- und Kunsträume, naturwissenschaftliche Fachräumeund ein kleines Fotolabor. Ende November gibt es einen vorweihnachtlichen Basar, dessen Erlös dem Förderverein zur Verfügung gestellt wird. Der Hürther Theaterverein führt das Stück "Armer Ritter" auf. Mehrere Kolleginnen und Kollegen unserer Schule wirken in diesem Stück mit.
1961
Im Altbau werden dem neu errichteten Gymnasium 4 Klassenräume zur Verfügung gestellt. Beim Bau der Kläranlage werden auf dem Gelände der Realschule die Reste der "Römischen Wasserleitung" entdeckt. Laut Beschluss des Gemeinderates erhalten bedürftige Schüler freie Lehrmittel.
Wegen der Raumnot in der Realschule werden zwei "Wanderklassen" eingerichtet.
1962
Zu Ostern werden auf dem Schulgelände vier "Behelfsklassen aus Holz" für das Gymnasium erstellt.
1965
Die Realschule feiert 25-jähriges Jubiläum. Zu dieser Feier wird eine Festschrift vorgelegt. Im Rahmen einer vorweihnachtlichen Feierstunde wird in der Turnhalle das von Frau Dora Müller einstudierte "Wolpswe Hirtenspiel" aufgeführt.
1966
In diesem Jahr gibt es ein so genanntes "Kurzschuljahr". Ab dem 1.12 wird die Lernmittelfreiheit für alle Schüler eingeführt.
1967
Im September findet in der Turnhalle die Jugendausstellung der "Photokina" statt. Die Schule wird Ausbildungsschule für die Ausbildung von Lehramtsanwärtern, die nach dein 1. Staatsexamen hier ihre schulpraktische Ausbildung erfahren.
1969
Dr. Friedrich Bonn, der erste Lehrer und langjährige Schulleiter tritt in den Ruhestand. Nachfolger von Dr, Bonn wird W. Frase.
1972
Am 27. September wird der Förderverein in der Realschule gegründet.
1973
Schulleiter Frase wird befördert und nach Düsseldorf versetzt. Seine Nachfolgerin wird Frau Schneider. Am 1. September tritt Frau Simbeck ihren Dienst als Sekretärin an unserer Schule an. Am 7. Dezember findet ein Weihnachtsbasar statt. Aus dem Erlös wird ein Scheck über 2000 DM an das SOS-Kinderdorf in Bensberg übergeben.
1975
In diesem Jahr wird in unserer Schule die Differenzierung eingeführt. Es werden für die Klassen 9 als Kurs angeboten: Französisch, Sozialkunde, Kunst und Physik. Herr Stotzem dreht mit seiner Klasse und der Lehramtsanwärterin Sabine Draude einen Film, der im Rahmen der WDR-Schulfunkreihe "Schüler machen Filme" im Fernsehen gezeigt wird. Am 24. Juni wird in der Schule unter Mitwirkung von Eltern, Schülern und
Lehrern ein Sommerfest veranstaltet.
1980
Im Juni wird die Schulleiterin Frau Schneider nach Düren versetzt. Der stellvertretende Schulleiter W. Schmitt übernimmt kommissarisch die Schulleitung. Im September begeht die Schule im Rahmen einer festlichen Veranstaltung ihr 40-jähriges Jubiläum.
1981
Die Karnevalssitzung zu Weiberfastnacht wird zur festen "Einrichtung" des Schullebens.
1982
Der kommissarische Leiter der Schule, Herr Schmitt, geht als Schulleiter nach Brauweiler. Günter Höffken wird neuer Schulleiter. Die große Zahl der Neuanmeldungen macht die Einrichtung von 5 neuen Klassen notwendig. Kurzfristig werden 2 gebrauchte Pavillions auf dein Schulgelände aufgestellt.
1983
Ende November veranstaltet die Schule einen Weihnachtsbasar. Der Erlös kommt der Andheri- Hilfe zugute.
1984
Die erste Computer- Arbeitsgemeinschaft wird eingerichtet. Ein neues Gerät wird von unserem Förderverein finanziert. Das Betriebspraktikum für die Schülerinnen und Schüler unserer 9. Klasse wird von 2 auf 3 Wochen ausgedehnt. Während des 1. Halbjahres beginnt Herr Bernhard Stratomeier seinen Dienst als stellvertretender Schulleiter.
1985
lm Schuljahr 1985/86 wird zum 1. Mal im Rahmen der Differenzierung das Fach "Informatik" angeboten. Das neue Fach erfährt einen sehr großen Zuspruch. In diesem Jahr beginnt unsere Partnerschaft mit dem College Pithou in Troyes/ Frankreich (Champagne)
1986
Die neue Lehrküche wird eingeweiht, bisher musste der Hauswirtschaftsunterricht immer an benachbarten Schulen durchgeführt werden.
Der 1. Mofa- Kurs wird an der Schule eingerichtet. Die Ausbildung erfolgt in Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei und dem Malteser Hilfsdienst.
Der Förderverein finanziert das erste Mofa für diesen Kurs.
1989
Im Juni führt die Schule eine Projektwoche durch. Die Ergebnisse werden im Rahmen einer Ausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt.
Im Bürgerhaus führt unsere Theatergruppe "Das Gespenst von Canterville" auf. Wegen des großen Erfolges wird die Aufführung im Dezember wiederholt. In der Frage "Neubau für die Realschule" kommt es zum Gerichtsstreit zwischen Befürwortern und den Ablehnern der Stadt Hürth und dem Regierungspräsidenten von Köln.
1990
Im Rahmen verschiedener Veranstaltungen anlässlich unseres 50-jährigen Jubiläums beteiligt sich die Schule mit einem eigenen Wagen am
Hermülheimer Karnevalszug. Zahlreiche Besuche und Gegenbesuche zwischen Hürth und Troyes haben die Beziehungen zwischen der Realschule
und dem College Pithou immer mehr vertieft. Der Kultusminister überreicht uns eine Urkunde, mit der die Partnerschaft offiziell anerkannt wird.
Auch mit ihrem diesjährigen Theaterstück "Die Welle" erringt unsere Theatergruppe bei der Premiere im Bürgerhaus einen großen Erfolg.
Im Mai wird ein großes Schulfest unter Mitwirkung von Eltern, Schülern und dem Kollegium durchgeführt.
Am 7. September findet in der Realschule die feierliche Festveranstaltung anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Friedrich-Ebert-Realschule statt.
Der Neubau droht am Sparkurs des Regierungspräsidenten zu scheitern, die Stadt legt gegen das Urteil Revision ein. Die aus den sechziger- Jahren
stammenden Baracken werden morscher.
Da ein ganzer Schwung Lehrerinnen der "Gründergeneration" pensioniert wird, leidet die Schule an Lehrermangel.Die Hürther Elternschaft spricht
sich gegen eine Gesamtschule aus.lm Dezember wird im Bürgerhaus das Theaterstück "Andorra" als schulübergreifendes Theaterprojekt aufgeführt.
1991
Trotz finanzieller Schwierigkeiten der Stadt wird Planung und Ausbau der Realschule vorangetrieben. Die Mittel werden bereitgestellt: feste Bauten statt Pavillions.
1992
Der Erweiterungsbau der Realschule ist gesichert. Zum Thema "500 .Jahre Amerika" wird im Mai eine Projektwoche durchgeführt. Ein weiteres schulübergreifendes Theaterprojekt inszeniert im Bürgerhaus "Unsere kleine Stadt".
Das Kollegium nimmt teil an einer Aktion gegen Rechtsradikalismus und Fremdenhass.
1993
Der Frankreichaustausch mit Troyes (Champagne) erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.
Die Franzosen lieben vor allem die Adventszeit und die Weihnachtsmärkte in Köln und Umgebung.
1994
Am 17. März erfolgt der erste Spatenstich für den Erweiterungsbau. Die letzten Baracken werden abgerissen. Ein "Pavillion" dient zunächst noch als Klassenraum, später (1997) wird dort ein Schülercafe eingerichtet.
Am 9. .Juni wird Frau Jutta Schreiber neue Schulleiterin und kann am 28.9 das Richtfest des Neubaus zelebrieren.
Insgesamt werden die Kosten des gesamten Neubaus 7,3 Mio. DM betragen, die von der Stadt Hürth finanziert werden.
1995
Der Anbau des Lehrerzimmers wird fertig gestellt sowie die Errichtung eines Medienraums ermöglicht. das Trauma von nur einer Lehrertoilette findet ein glückliches Erde.
1996
Der Einzug in die neuen Gebäude erfolgt Ein Januar 1996. Gleichzeitig werden im Rahmen einer Projektwoche alle anderen Gebäude gestrichen, geputzt, gewienert, verschönt.
Die Einweihungsfeier im neuen Forum wird zum absoluten Höhepunkt des beginnenden Jahres.
1997
Frau Schreiber verlässt die Schule, um ihre neue Funktion als Dezernentin bei der Bezirksregierung wahrzunehmen. Herr Stratomeier übernimmt
wieder einmal die kommissarische Leitung.
Das Schülercafe, finanziert durch den Förderverein, wird eingerichtet.
1998
Am 4. Mai hat die Schule wieder eine komplette Leitung: Frau Cousin tritt ihren Dienst als Schulleiterin in Hürth an. Im Juni wird zwischen dem Chemie Park Knapsack und der Friedrich-Ebert-Realschule eine Kooperationsvereinbarung getroffen.
Mit Hilfe von Spenden durch Eltern und Hürther Betriebe kann der Bestand an Hardware aufgestockt werden. Die Geschwister Löwenstein und Frau Levi aus Fischenich, die vor den Nationalsozialisten fliehen konnten, während ihre Eltern ums Leben kamen, kommen erstmals wieder nach Hürth und zeichnen vor den Schülern der 10er Klassen ein erschütterndes Bild ihres Schicksals (3.9.)
1999
Am 7. Januar gesellt sich zum Schulleitungsteam -Frau Cousin-Herr Stratomeier-, Frau Elisabeth Borowsky als zweite Konrektorin hinzu. Zur Zeit werden 635 Schüler der Friedrich-Ebert-Realschule auf ihr weiteres Leben vorbereitet.
2000
Zu Beginn des nächsten Jahrtausends wird die Friedrich-Ebert-Realschule 60 Jahre alt. Sie ist willens und fähig, sich den Anforderungen der Zukunft zu stellen.